János Kádár war ein ungarischer Politiker, der von 1956 bis 1988 die Kommunistische Partei Ungarns (MSP) anführte und als Generalsekretär des Zentralkomitees der MSP fungierte.
Er wurde am 26. Mai 1912 in Fiume, Österreich-Ungarn (heutiges Rijeka, Kroatien), geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Kádár trat bereits in jungen Jahren der Kommunistischen Partei bei und wurde in den 1940er Jahren inhaftiert, da er sich gegen die nationalsozialistische Besatzung Ungarns aussprach. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er in der Partei immer weiter auf und wurde schließlich zum Anführer der Reformbewegung der MSP.
Kádár ist vor allem für seine politische Führung während der Ungarischen Revolution von 1956 bekannt. Nachdem er anfangs versuchte, die Demonstrationen gegen das kommunistische Regime zu befürworten, unterstützte er schließlich die sowjetische Intervention zur Niederschlagung des Aufstands. In der Folgezeit errichtete Kádár ein relativ gemäßigtes kommunistisches Regime, das oft als "Gulaschkommunismus" bezeichnet wird. Dieses Regime ermöglichte eine gewisse wirtschaftliche Reform und etwas mehr politische Liberalität im Vergleich zu anderen kommunistischen Ländern in Osteuropa.
János Kádár blieb bis 1988 an der Macht, als er aufgrund von innenpolitischem Druck zurücktrat. Er starb am 6. Juli 1989 in Budapest. Sein Erbe ist immer noch umstritten, da er einerseits als autoritärer Führer angesehen wird, der die sowjetische Besatzung unterstützte, aber auch für einige Reformen und eine gewisse relative Stabilität sorgte. Seine Zeit als ungarischer Führer ist von vielen kontrastierenden Meinungen und Interpretationen geprägt.
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